Entzug einer Niederlassungsbewilligung C / Widerruf und Wegweisung aus der Schweiz.

Die Niederlassungsbewilligung C konnte bis 31.12.2018 bei einem ununterbrochenen und ordnungsgemässen Aufenthalt in der Schweiz von über 15 Jahren   n i c h t  wegen dauerhafter und erheblicher    S o z i a l h i l f e a b h ä n g i g k e i t    entzogen werden (Art. 63 Abs. 2 des Ausländergesetzes).

Seit 1.1.2019 kann die C Bewilligung bei dauerhaftem, erheblichem Sozialhilfebezug widerrufen werden (Art. 63 Abs. 1 lit. c AIG).

Die Anforderungen an den Widerruf einer C-Bewilligung sind umso strenger, je länger die Person in der Schweiz anwesend war.

Die Niederlassungsbewilligung von Personen die seit über 15 Jahren in der Schweiz leben oder hier geboren sind, soll nur mit besonderer Zurückhaltung entzogen werden. Der Widerruf ist möglich, wenn die Person zu einer längerfristigen Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt wurde. Mehrere auf weniger als ein Jahr lautende Freiheitsstrafen dürfen nicht kumuliert werden (BGE 139 I 31 E.2.1).

Aber bei wiederholter und schwerer Straffälligkeit ist der Widerruf selbst dann nicht ausgeschlossen, wenn die Person in der Schweiz geboren ist und ihr ganzes Leben in der Schweiz verbracht hat. Bei Gewaltdelikten wird der Entzug der Heimat vom Bundesgericht geschützt, wenn das öffentliche Interesse an der Ausreise der straffällig gewordenen Person deren privaten Interessen am Verbleib in der Heimat überwiegen (Urteil des Bundesgerichts 2C_642/2016 vom 20. Juli 2017).


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